Buste et tombeau de Charloun Rieu

Charles-Henri Rieu (Charloun) wurde am 1. November 1846 in Le Paradou in der Route de St Roch, ganz in der Nähe des Caladat, geboren. Er ist der älteste Sohn einer Familie mit elf Kindern. Sein Vater ist ein kleiner Landbesitzer, ein Bauer, der sein Einkommen mit saisonarbeiten ergänzt. Charloun besucht die Grundschule und lernt dort Lesen und Schreiben. Der Lehrer Lucien--Marc Chabaud soll dem jungen Charloun Grundkenntnisse in Latein und Griechisch vermittelt haben, um ihn angeblich zu einem Priester zu machen. Mit 15 Jahren wurde Charloun beim Ausheben des Entwässerungskanals im Baux-Tal eingesetzt. Als Ältester der Familie hatte er es nicht leicht und als er sich in einem Bauernhaus in der Camargue einmietete, schickte ihn sein Vater schnell wieder zurück. Die Situation der Bauern wird immer schwieriger. Charloun arbeitet in den großen Bauernhäusern und in den Ölmühlen. Sein Vater und seine Mutter sterben und hinterlassen ein mageres Familienerbe, das es zu teilen gilt. Charloun, der Bauerndichter, fängt alle Momente dieses erdnahen, harten und kompromisslosen Lebens ein. Er gibt die Süße und den Schmerz wieder. Seine Gedichte wurden in drei Sammlungen herausgegeben. "Li Cant dóu Terraire" (Die Lieder der Erde). "Les chants du terroir" umfasst 133 Lieder. Frédéric Mistral schreibt ein Vorwort zum ersten "chant". Charles Rieu schreibt auch Chroniken, eine dramatische Komödie: " Margarido dóu Destet" und eine Übersetzung von Homers "Odyssee" in die provenzalische Sprache. Seine Lieder trägt er von Mas zu Mas, von Fest zu Fest. Da er immer beliebter wurde, wurde er bald von Frédéric Mistral in den Kreis der Felibre eingeführt und wurde am 1. November 1910 deren "Majoral". Er starb am 11. Januar 1924 im mas d'Auge.