DOMAINE DE BONREPOS-RIQUET

1652 erwarb Pierre-Paul Riquet, der durch sein Amt als Generalunterschreiber der Gabellen im Languedoc reich geworden war, die Herrschaft über Bonrepos. Er musste sein ganzes Verhandlungsgeschick unter Beweis stellen, um von den Konsuln das "volle und ewige" Eigentum an dem Gebäude zu erhalten, obwohl das Fort verfallen war, und verpflichtete sich, es in einen verteidigungsfähigen Zustand zu versetzen und die örtliche Bevölkerung im Falle einer Bedrohung aufzunehmen. Im Tal von La Garenne, das an sein Haus und den 29 Hektar großen Park grenzt, legte Riquet seine "Versuchsbecken" an. Um diese fast 2 Hektar große Versuchsanlage herum untersuchte Riquet zehn Jahre lang in Originalgröße die Wasserversorgung seines zukünftigen Canal du Midi. Die drei gestaffelten Becken (Entlastungsbecken, Speicherbecken, Kanalbecken), die aus Erde und Ziegelmauerwerk errichtet wurden, funktionieren wie kommunizierende Gefäße. Die Becken werden von zwei Rinnen und saisonalen Wasserzuflüssen gespeist. Das für die damalige Zeit außergewöhnlich große Wasserwerk diente Pierre-Paul Riquet als Grundlage für sein Projekt des Canal du Midi. Von den Beobachtungen des autodidaktischen Experimentators bis hin zu den kühnen Zügen des Geschäftsmannes lassen die Domaine de Bonrepos und ihre Testbecken einen Blick auf das unveröffentlichte Porträt Pierre-Paul Riquets in der Zeit seiner ersten Gedankengänge zu. Ein spannender und noch unbekannter Einblick in die "Archäologie" des pharaonischen Projekts des Canal du Midi. Neuheit 2023: Nach der Restaurierung der Grotte de fraicheur (2020 - Abschnitt I) erhalten nun auch die Orangerie und ihre Nebengebäude nach einem umfangreichen Restaurierungs- und Sanierungsprogramm ein neues Gesicht. Der kürzlich eingeweihte Gebäudekomplex beherbergt einen vielseitigen Empfangsbereich (Ausstellungen, Seminare und Empfänge) in diesem wunderschönen Schmuckkästchen.