Musée vivant 1914-1918

Herr Bardiaux ist schon sehr früh mit dem Sammlervirus infiziert worden. Als Kind verbrachte er viel Zeit bei seinem Großvater, der im Ersten Weltkrieg gekämpft hatte und ihm vom Krieg erzählte. Mit knapp sechs Jahren fand er in einem Garten das erste Objekt seiner Sammlung: ein verrostetes Bajonett. Er verbrachte viele Stunden damit, auf Feldern und Bauernhöfen nach anderen Objekten zu suchen und an alle Türen zu klopfen. Er sammelte sie an und begann, sie auf dem Dachboden des Familienhauses zu lagern: sein erstes Museum. Er organisiert sogar Besuche für Familienmitglieder, die am Ende eine Pappschachtel erhalten, in die sie ihre Spenden "für den Unterhalt des Museums" einwerfen können Er, der davon träumte, Museumskurator zu werden, besitzt heute zwei Museen: eines in Neuville-Saint-Vaast und das andere auf dem Hügel von Notre-Dame-de-Lorette, das Musée vivant 14-18. Aber seine Sammlungen verlassen es regelmäßig, zum Beispiel für Ausstellungen - 32 im Jahr 2018! - oder für Filmaufnahmen: Für "Au revoir là-haut" lieh er den Helm, den Albert Dupontel trug, die gesamte chirurgische Ausrüstung, die im Film zu sehen ist, einige Kanonen, das Periskop der Enkelin usw. aus Es ist unmöglich, genau zu wissen, wie viele Teile er besitzt, auch wenn er ein detailliertes Inventar hat. Alles, was er findet, dient ihm dazu, Inszenierungen für das Museum zu schaffen, denn alles hier ist echt und hat einem Soldaten gehört. Aus diesem Grund kann Monsieur Bardiaux nichts wegwerfen: Diese Gegenstände sind wie ein Vermächtnis, als hätten die Soldaten sie ihm vermacht.