FORT DU ROULON

Die Bastion der Festung Épinal wurde von General Séré de Rivières entworfen und bewacht auf 445 m Höhe die südlichen Zugänge der nach dem Krieg von 1870 errichteten Verteidigungsanlage. Die von 1879 bis 1881 aus Mauerwerk errichtete Anlage ist die einzige, die eine zweistöckige Kaserne besitzt, und ihr internes Verteidigungssystem mit doppelter Kaponniere ist besonders gut erhalten. Heute befindet sie sich in Privatbesitz. Nach dem Krieg von 1870 und der Amputation eines nordöstlichen Teils seines Staatsgebiets musste Frankreich seine Verteidigung anhand neuer Befestigungsanlagen überdenken, die sich auf die Linie Toul-Epinal-Belfort stützten. So entstand von 1878 bis 1886 das verschanzte Lager von Epinal mit seinen 15 sogenannten "detachierten" Forts. Die Festungen Girancourt und Roulon bewachten es in Richtung Süden. Rund 400 Verteidiger können dort Garnison halten. Der Strategiewechsel von einem "statischen" Verteidigungssystem hin zur Offensive und die Fortschritte der Artillerie mit dem Sprengstoff führen 1886 in Frankreich dazu, dass die Forts betoniert werden müssen, um ihre Nützlichkeit zu erhalten. Obwohl die Modernisierung des Fort du Roulon in Erwägung gezogen wurde, wurde sie nicht durchgeführt. Während des Krieges von 1914-1918 wurde es sogar wie viele andere entwaffnet und diente bis zu seiner Veräußerung im Jahr 1969 nur noch als Übungsgelände und Materiallager. Danach ging es in Privatbesitz über. Da es nie bombardiert wurde - im Ersten Weltkrieg war es zu weit von der Front entfernt und beim deutschen Angriff am 18. Juni 1940 von Bains in Richtung Epinal unbewaffnet - hat es seinen ursprünglichen Charakter bewahrt und wird vom derzeitigen Besitzer, der 1991 sein Haus dort gebaut hat, besonders gut gepflegt. Das Fort du Roulon befindet sich in Privatbesitz und darf daher nur mit Genehmigung des Besitzers besichtigt werden.