Tank Deborah

Bei Ausgrabungen, die im November 1998 mit Hilfe des Regionalen Archäologischen Dienstes der Region Nord-Pas-de-Calais und des Archäologischen Dienstes der Stadt Arras südlich des Schlossparks von Flesquières durchgeführt wurden, entdeckte Philippe Gorczynski einen schweren britischen Panzer aus der Schlacht von Cambrai (20. November bis 6. Dezember 1917), der seit einundachtzig Jahren unter drei Metern Erde gelegen hatte. Der 28 Tonnen schwere, in Lincoln gebaute Panzer vom Typ Mark IV female mit dem Namen Deborah (D 51 Evil) wurde in eine Scheune gebracht, deren Innenwand zahlreiche Granateneinschläge und Maschinengewehrschüsse aufweist. Der Haupteingang ist eine Doppeltür, die sich unter den vier seitlichen Geschütztürmen befindet. Die Ketten des Panzers verlaufen über das gesamte Profil, und der Tank ist außen angebracht, um die Brandgefahr zu verringern. Der Panzer, der Platz für 8 Mann bot, wurde von Kommandant William Heap aus dem 12th Coy Zug des Bataillons D gefahren. Der Mark IV wurde im Oktober 1916 entworfen und ging im März/April 1917 in Produktion. Der massive Einsatz von Panzern in der Schlacht von Cambrai war Teil der Strategie von General Julian Byng, dem Kommandanten der 3. britischen Armee. Diese sollten dazu dienen, die als uneinnehmbar geltenden Schützengräben der Hingenburg-Linie, die im Winter 1916 errichtet worden waren, zu durchbrechen. Trotz des unbestreitbaren Erfolgs der Panzer gingen alle Gebiete, die die Briten zwischen dem 20. und 23. November zurückgewonnen hatten, bei der deutschen Gegenoffensive am 30. November verloren. Von den 378 Kampfpanzern (insgesamt 476 Panzer), die am 20. November eingesetzt wurden, ist heute in Frankreich nur noch der Panzer von Flesquières zu sehen. Angesichts seines unbestreitbaren technologischen, historischen (Zeuge der Gewalt der Schlacht um Cambrai) und emotionalen Wertes wurde 1998 die Association du tank de Flesquières gegründet, um den Panzer zu erhalten und aufzuwerten. Der Panzer ist seit dem 14. September 1999 als historisches Denkmal unter dem Titel Industrieerbe klassifiziert. Der Panzer befindet sich derzeit im Centre d'Interprétation de la Bataille de Cambrai (Interpretationszentrum der Schlacht von Cambrai) in Flesquières.