STRUCTURES ARTISTIQUES A UTILITÉ POTAGERE

Dieses Kunstprojekt entstand aus dem Wunsch des Kollektivs "Ernährung" der Genossenschaft Le Bouche A Oreille, Kunst in den "Dorfgemüsegarten" zu bringen. Die Idee war nicht nur, die Gärtner, Dorfbewohner und Besucher mit künstlerischen Werken in Kontakt zu bringen, sondern dass diese als Vektor für Fragen und Hinterfragungen über die Umgebung dienen, in der sie sich aufhalten: den Gemüsegarten. Die künstlerische Arbeit der Szenografin Coline Vergez versteht sich stets als Zeugin der Umgebung, in die sie eingebettet ist. Sie versucht, diese hervorzuheben und zu hinterfragen, während sie ihre Stücke in diese integriert. So fügen sich die ?uvres in eine Logik der Harmonie der Materialien, in Bilder, die Sinn machen und/oder in ihre Nützlichkeit. Sie hat ein erstes Werk "MMMMH!" im Dorf Simorre geschaffen, sowie fünf weitere Werke, die den Sentier à p'Art bilden - einen 4 km langen Wanderweg von Simorre aus, der auf dem Prinzip der Land'Art basiert. "Im Rahmen dieses Projekts möchte ich dieser Arbeitsweise treu bleiben und Werke vorschlagen, die sich voll und ganz in die Absicht des Gemüsegärtners einfügen; die seine Geste respektieren, sie offenbaren und ihr dienen. Mein künstlerischer Ansatz soll für alle zugänglich sein, in einer lesbaren und klaren Sprache, die nicht abschottet. Ich möchte mich an alle wenden und meine Arbeit soll zu allen sprechen" Eine kleine Küchenecke oder...die Kulissen des Lebens. Dieses erste Werk, das im Mai 2020 installiert wird, hebt ein zentrales Element der Küche hervor, das bei der Verarbeitung von Lebensmitteln eine ebenso wesentliche Rolle spielt wie bei den Menschen, die sich darin bewegen: ihren Tisch. "Ich habe ihn wegen seiner grundlegenden Funktion ausgewählt. Er ist das Herz der Küche, der Ort des Schneidens und Zerlegens, des Ausbeinens, des Sortierens, des Säuberns, des Wiegens, des Pressens.... Dieser Ort, an dem das Nahrungsmittel zur Mahlzeit wird. Aber auch dieser kleine Ort, an dem sich der Mensch allein oder dem anderen offenbart. Ich mag die Vorstellung, dass allein an einer Küchentischkante Liebe entsteht, kulinarische oder Familiengeheimnisse ausgetauscht werden, Menschen auseinandergerissen werden, große Entscheidungen getroffen werden, Projekte entstehen, Kinder aufwachsen, Wünsche geteilt werden? So harmlos es auch sein mag, diese kleine Ecke des Tisches bearbeitet das Lebendige(n), verwandelt es(sie) und entwickelt es(sie) weiter." Der Maßstab wurde vergrößert, um seine Bedeutung zu unterstreichen, aber auch, um ihn zu einer nützlichen Struktur für den Gemüsegarten zu machen. Sowohl Stuhl als auch Tisch bieten Platz für Kletterpflanzen und Kürbisgewächse. Ihre Höhe ermöglicht es dem Gärtner, die Früchte bequem zu ernten und gleichzeitig im Sommer ein schattiges Plätzchen zu schaffen. Im Winter wird der Tisch mit Wollstreifen bekleidet, die mit Pflanzen aus dem Gemüsegarten gefärbt oder in der Nähe gepflückt werden. Künstlerische Strukturen für den Gemüseanbau. Das Kunstwerk "Un petit coin de cuisine ou...les coulisses de la vie" ist Teil eines Gesamtkonzepts, in dessen Rahmen weitere Installationen in diesem Sinne entstehen sollen. Die Idee ist, dass jede Kunstinstallation aus drei wesentlichen Elementen besteht: Sie soll Fragen aufwerfen, nützlich sein und lesbar sein. Diese Elemente werden je nach Raum auf unterschiedliche Weise entwickelt. In diesem Rahmen wird Colines Arbeit das hinterfragen, was mit bloßem Auge nicht sichtbar ist: den Zweck des Gemüseanbaus (zu welchem Zweck bauen wir an, wie verarbeiten wir das, was dort wächst, was wird aus dem, was wir dort schaffen usw.) oder die unsichtbaren, aber für das Leben im Gemüsegarten so wichtigen Akteure hervorheben (seinen Mikrokosmos: Regenwurm, Käfer, Luzane, Libelle usw.) Die Werke werden alle eine echte Funktion im Garten haben, sei es im Prozess der Gartenarbeit, in der Gestaltung der heimischen Fauna und Flora oder in der Verbesserung des Lebensraums der Gärtner oder Besucher. Diese Arbeit wird sich an ein nicht-erfahrenes Publikum richten und soll für alle Menschen sprechend sein. Jede Person wird die Werke auf persönliche Weise interpretieren, je nachdem, wer sie ist und welchen künstlerischen Hintergrund sie hat, aber die Kreationen werden eine sehr direkte und klare visuelle Sprache verwenden. Um dies zu erleichtern, werden Humor und Paradoxa eingesetzt, um die Kunst zu entmystifizieren und sie für alle zugänglich zu machen.